Villeroy&Boch um 1845 Keramikteller-Set Rheinlied Museal
Liebe Keramiksammler- und liebhaber,
ich biete hier ein sehr seltene Keramikteller an, die in der alten Benediktiener Abtei in Mettlach an der Saar produziert worden sind.
Diese war damals im Besitz von Francois Boch, dem Mitgründer der heutigen Steingutmanufaktur Villeroy & Boch.
Gemarkt ist dieses Teller-Set mit Mettlach Rhein Preussen was man heute nur sehr selten noch findet.
Die Geschichte der Teller ist folgende:
Die Fertigung war eine Auftragsarbeit, gedacht für die preußischen Patrioten. Hintergrund war die diplomatische Niederlage der Franzosen im Orient. Frankreich rüstete auf um diese Niederlage zu kompensieren. Der damalige Regierungschef Thiers kündigte den Vertrag vom Wiener Kongress 1815, in dem die Gebiete östlich des Rheins Preußen zugesprochen wurden. Er beanspruchte diese Ländereien und forderte den Rhein als Ostgrenze Frankreichs. Dies führte zu einer Entrüstung und stärkte das preußische Nationalgefühl, dem Nikolaus Becker in seinem Text des Rheinliedes Ausdruck verlieh.
Zur Marke: Die einzige Erklärung, warum die Teller mit Mettlach Rhein Preussen und nicht mit Villeroy & Boch gemarkt sind, sind die beiden verschiedenen Nationalitäten der Familien. Die Bochs wurden 1815 preußisch wohingegen die Villeroys bis heute die französische Nationalität behalten haben. Es wäre wohl wenig verkaufsfördernd gewesen, die Teller mit dem Namen des damaligen Erzfeindes zu kennzeichnen.
Ich hatte Kontakt mit Frau Ester Schneider, der Museumsdirektorin des Keramikmuseums Mettlach, da ich nähere Informationen dieser Teller haben wollte.
Diese Antwortete mir das dieses so erhaltene Teller Set sehr selten sei und dass das Museum selbst dieses Set vollständig erhalten hat. Leider gibt es keine Nachweise bezüglich Bestelllisten, Produktionsmuster oder dergleichen. Da es Ende 1921 einen Großbrand auf dem Werksgelände gab, welcher auch große Teile des Aktenarchives zerstörte.
Der genaue Inhalt ihrer Mail:
Sehr geehrter Herr Diller,
dass ich im Archiv nicht fündig geworden bin heißt, dass es keine schriftliche Überlieferung, Bestelllisten oder Druckvorlagen/Entwurfszeichnungen gibt. Wir hatten Ende 1921 einen Großbrand im Werksgelände, der auch Teile des Aktenarchivs vernichtet hat. Die Fertigung erfolgte in der Tat auf Bestellung und über die Auflagenhöhe damals können wir keine Rückschlüsse ziehen. Die Teller sind in der Tat sehr selten im Vergleich zu dekorativen Produkten aus dieser Zeit. Wir haben diese Tellerreihe in unserer Keramiksammlung vollständig erhalten.
Mit lieben Grüßen aus Mettlach
Ester Schneider
Keramikmuseum
Managing Director Museum of Ceramics
Wer sich etwas mit der Geschichte auskennt, weiß um diesen Wert und wer Interesse hat darf sich sehr gerne bei mir melden. Mehr Bilder gern und jederzeit per Mail