Ich bin pleite - ich bin aber noch Mensch - das schreiben Betroffene in unserem
"Ich bin pleite – ich bin aber noch ein Mensch. Ich schäme mich nicht, denn ich habe alles probiert – es ging schief, aber ich habe gelernt. Ich kämpfe und ich werde es schaffen!!!"
Wer gescheiter ist, in finanziellen Schwierigkeiten steckt, kann nachts nicht schlafen, Beziehungen gehen auseinander, Familien werden getrennt.
Mein Selbstvertrauen war auf Punkt Null, wie kann ich meinen Kindern, meinen Mann und meinen Eltern erklären, dass ich jetzt den Status Verlierer in mir trage. Wie soll ich damit umgehen?
In mir kroch Angst und Verzweiflung hoch.
Jedesmal, wenn meine Kinder mich ansahen und fragten:” Mama, was ist los?” Es hat mir fast das Herz gebrochen, Ihnen zu erklären, das ich, das wir alles verlieren werden, wir die nächsten 6 Jahre in Deutschland auf vieles verzichten müssen.
Und dann habe ich mich daran erinnert, dass auch wir als Kind laufen gelernt haben, immer wieder hingefallen sind, um immer wieder aufzustehen.
Einmal sagte jemand zu mir, wir sind doch nur gescheitert und niemand hilft uns, ganz im Gegenteil, wir werden behandelt, wie ein Mensch 2.Klasse. Jedem Kranken wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als uns Gescheiterten. Nimmt man nur das Beispiel eines Suchtkranken, der allein dafür verantwortlich ist, das er in dieser Lage ist. Was gibt es dort für Therapiemaßnahmen und Hilfestellungen und nach einem Rückfall bekommt er immer wieder eine neue Chance.
Mein Eheleben bestand nur noch aus Beleidigungen, Anschreien und Drohungen, meine Frau machte mich für diese Situation verantwortlich. Ich habe alles dafür getan, das wieder in den Griff zu kriegen, aber die Rechnungen wurden trotz Mahnungen nicht gezahlt. Was konnte ich tun?
Warum sage ich das? Ich bin kaputt, fertig, völlig aus der Bahn gerissen, ich habe Schulden – viele Schulden ..und ich weiss nicht mehr weiter. Alles ist verloren, meine Ehe kaputt, meine Frau ist mit unseren Kindern geflüchtet, Sie konnte die Situation nicht mehr ertragen.
Die Nachbarn lachten uns aus, typisch Großkotz, konnte ja nicht genug haben und jetzt ist er pleite. sagten sie. Mein Gott, wie schlecht sind die Menschen. Und meine Freunde distanzierten sich von mir. Ich hatte doch keine ansteckende Krankheit, ich war nur in einem finanziellen Diaster.
Es ist vorbei – jetzt habe ich alles, aber auch alles verloren. Das Wichtigste in meinem Leben waren meine Frau und meine Kinder.
Am 26.4-0.7978 klingelte es an meiner Tür und mein bester Freund besuchte mich. Heute weiss ich, meine Mutter hat ihn angerufen, er rettete mir mein Leben. Wir sprachen stundenlang über meine Situation und suchten Lösungswege.
Ich wurde krank, sehr krank – mein Leben nahm auf einmal eine Wende, die ich nicht mehr aufhalten konnte. Mein kleiner Laden mit 2 Angestellten war nicht mehr zu halten, ich verlor alles. Banken kündigten Kredite, Versicherungen kündigten mir, alle Gespräche hatten nur eins – jetzt machen sie dich kaputt.
Was habe ich falsch gemacht, jahrelang war ich eine gute Kundin bei Banken und Versicherungen.
Mein Fazit – solange du zahlende Kundin bist lieben sie dich, kommt eine finanzielle Krise. hassen sie dich.
Meine Krankheit habe ich überwunden, meine finanzielle Krise nicht.
Ich werde nie wieder nach Deutschland zurück kehren – Menschen in finanziellen Schwierigkeiten werden verfolgt, sind Menschen 3. Klasse,leben am Existenzminimum über 9 Jahre.
Und das neue Insolvenzgesetz ist ein Hohn gegenüber den Schuldner.
Ich bin insolvent, aber nicht kriminell
http://dieinsolvenzler.wordpress.com/